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Minnen

Här finner du memoarer och berättelser från andra människors liv, viktiga lärdomar och goda råd. Vårt urval av böcker om dessa minnen är en samling resor som vi människor tar genom livet. Det handlar om hur sådana resor påverkar oss och vad vi kan göra för att uppleva mer frihet. Böckerna är otroligt innehållsrika med helt olika kulturella bakgrunder, och de kan ge dig inblick i sällsynta resor som många måste ha tur för att få uppleva.
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  • av Andy Sharp
    275,-

    Here is the occult as you've never seen it before! A history of magic framed as a travel guide featuring 10 magical tours through history and across the globe. Packed with fascinating information and illustrated with Shell guide-style collage artworks, retro-looking postcard imagery and route maps.

  • av Jules Verne
    335

  • av Johann Elias Schlegel
    329,-

  • av Stefan Großmann
    265 - 369,-

  • av E. T. A. Hoffmann
    279

  • av Franz Grillparzer
    265 - 369,-

  • av Rudolf Greinz
    335

  • av Alberta von Brochow
    265 - 329,-

  • av Konrad Alberti
    265,-

  • av Gustav Kadelburg
    385,-

  • av Annemarie Schwarzenbach
    329,-

  • av Detlev von Liliencron
    329,-

    Es sind gerade hundert Jahre her, Als Deutschland in der tiefsten Schande lag. Es sind gerade hundert Jahre her, Als Kleist sein Schauspiel schrieb: Die Herrmannsschlacht. Er schrieb es voller Haß und Wutgestöhn, Daß mancher Vers den rechten Takt verlor, So wild und außer sich schrieb er sein Drama. Und jeder, der die Handschrift las, fand drin Die Ähnlichkeit, die zwischen Rom von ehmals Und jenem unerhörten Zwingherrn war, Der unser Vaterland in Ketten warf: Napoleon. Der Dichter starb. Sein Stück Ward jahrelang nach seinem Tode erst Gedruckt. Und spärlich war die Aufführung Bis jetzt. Der große, unglückliche Dichter Hats niemals auf der Bühne wirken sehn. Nichts ist darin von Ebenmaß und Wohlklang; Nur das Genie spricht hart aus jedem Wort, Aus jedem Vers schreit sein empörtes Herz. Zum Andenken an Bismarcks Todestag, Der vor zehn Jahren alle Welt durchbebte, Soll heute hier die Herrmannsschlacht erscheinen. Kein besserer Name kann Kleists Rächer sein. Was er gewollt: das große Vaterland, Bismarck hats durchgesetzt mit seiner Kraft, Auf erznem Felsgrund steht das Deutsche Reich.

  • av Ludwig Aurbacher
    335

    Die Familie hatte beschlossen, die ersten September-Tage, welche im südlichen Bayern, ungeachtet des sonst rauhen Klima's, gewöhnlich einen heitern, freundlichen Charakter annehmen, auf dem Lande und zwar im Gebirge zuzubringen. Man hatte die Gegend gewählt, welche in frühern Zeiten die Grafschaft W e r d e n f e l s geheißen, und die, wie wenige Landschaften, das Freundliche, Heimliche, Idyllische zugleich mit dem Grandiosen und Majestätischen der Natur vereiniget. In G a r m i s c h , einem Orte, der, mitten im Thale wohl gelegen, die freie Räumlichkeit eines Dorfes und zugleich die Bequemlichkeit eines Städtchens darbietet, hatte ihnen ein Freund eine Wohnung besorgt, welche die zahlreiche Familie wohl aufnehmen konnte, dergestalt, daß die Frauen ihr Hauswesen selbst auf leichte und wohlfeile Weise zu besorgen vermochten. Man vermißte nur das Angewohnte, Zierliche des heimischen Herdes, nicht aber das Bequeme, Naturgemäße.

  • av Christian Weise
    329,-

    Philippus Bonus, Hertzog in Niederland / gehet seiner Gewohnheit nach / des Abends auff der Gasse /und trifft einen vollen Bauer schlaffend an: Diesen läst er auffheben / zu Hofe in ein köstlich Bette legen / und den gantzen Tag hernach als einen Printzen tractiren. Bey dieser Gelegenheit hat der Bauer das Glücke / daß er einem singenden Spiele mit heywohnen kan. Doch wie er von den Hof-Purschen mit Trincken ziemlich zugedeckt ist / so werden ihm die Bauer-Kleider wieder angelegt / und er muß sein Lager wiederum auff der Gasse nehmen. Hiemit erfolget der Possen / daß der Bauer den nachkommenden Tag alles vor einen angenehmen Traum erzehlet.

  • av Friedrich Gerstacker
    329,-

    Von einem leichten Ostpassat getrieben, dazu die Obersegel fest, ja sogar noch mit einem Reef im Kreuzsegel, der vor einigen Abenden hineingenommen, und den man sich gar nicht die Mühe gegeben hatte wieder auszustechen, kam ein schwerfälliges, schmutzig aussehendes Schiff langsam bei dem Winde nach Süden herunter und näherte sich einer, in der Ferne eben sichtbar werdenden kleinen hohen Insel der Cooksgruppe.Schon die großen fettigen Stellen in den Segeln, auf denen die Leute, nach dem Thranauskochen, beim Reefen allabendlich gelegen, verriethen den Wallfischfänger, hätten ihn nicht auch die, an besonderen Krahnen zu beiden Borden aufgehangenen und noch auf Querstützen über Deck besonders gehaltenen Boote als solchen dargethan. Andere Fahrzeuge besuchten auch selten diese Gewässer und selbst die Wallfischfänger nur in diesen Monaten Januar und Februar, ehe sie wieder mit einbrechendem Frühling nach Norden aufgingen, die einträglichere, wenigstens ergiebigere Jagd der »rechten Wallfische« der der Spermacetis vorzuziehen.Es war diesmal aber noch ziemlich früh in der Jahreszeit und der Delaware, wie der Wallfischfänger getauft worden, hatte im Anfang beabsichtigt gerade zu Tahiti anzulaufen; durch den starken Ostpassat aber und die klein geführten Segel, wie mit der starken Aequatorialströmung gegen sich zu viel nach Westen versetzt, mußte er erst wieder nach Süden hinunter, etwas mehr in die Region der veränderlichen Winde zu kommen, oder auch vielleicht einen der dann und wann einsetzenden Westwinde zu benutzen, und beschloß jetzt nur die erste in Sicht befindliche Insel anzulaufen, um einige Erfrischungen und vielleicht etwas Holz einzunehmen.

  • av Georg Ludwig Weerth
    335

    Der Turm, der aus dem Dorfe ragt, Erhebt der Glocken hell Getön; Und neulich hat mir Franz gesagt, Er sagte mir: ich wäre schön. Wie das nun kommt, gern wüßt ich's bald Bin doch erst sechzehn Jahre alt. Franz ist ein wilder Junge, traun! Denn gestern in der Dämmerung, Da sprang er übern Gartenzaun Und küßte hurtig meinen Mund. Und wie's geschah, ich weiß es nicht Franz hat ein allerliebst Gesicht. Franz hat mir diesen Ring geschenkt Und dieses Kreuz an rotem Band! Er hat's mir selber umgehängt, Und als ich sinnend vor ihm stand, Viel seltsam Fragen macht' er da, Und ich, ich glaub, ich sagte: Ja! Ich weiß nicht, was ich ihm gesagt! Genug, der Abend war so schön, Der Turm, der aus dem Dorfe ragt, Erhub der Glocken hell Getön; Und ich, ich ging nach Haus und dacht, Ich dacht an Franz die halbe Nacht.

  • av Ludwig Borne
    385,-

    Wir gemeinen deutschen Bürgersleute, die wir in unserer Jugend keine französischen Gouvernanten gehabt, ob zwar Gouverneurs genug, benutzen gern den Aufenthalt in Frankreich, uns in der französischen Sprache zu vervollkommnen. Wir erfahren aber bald, daß es damit schwer geht und sehr langsam; was Hänschen nicht lernt, holt Hans nicht nach. Bleibt ein deutscher Welt- oder Geschäftsmann ein Jahr oder auch längere Zeit in Paris, dann lernt er zwar mehrere Variationen über sein altes bon jour sprechen, doch das ist alles. Hat aber ein Deutscher das Unglück, von der gelehrten Klasse zu sein, und die Eitelkeit, sich als Mann von Verstand zeigen zu wollen, dann geht es ihm noch schlimmer. Diese Eitelkeit aber wird in Paris leicht rege gemacht. Die Franzosen haben vor einem deutschen Gelehrten einen ungeheuern Respekt, einen größern, als sie vor einer Encyklopädie in hundert Foliobänden haben, denn sie schätzen ihn zweihundert Bände stark. Kommt es aber zur Anwendung, zum Reden, Schreiben, zur künstlerischen Darstellung, zum Gespräche, dann lachen sie ihn aus, und wenn sie dem Gelehrten nicht sagen: Du bist ein Vieh! so unterlassen sie es bloß aus Artigkeit, aber sie denken es gewiß. Nun wird der deutsche Gelehrte hitzig, und er will zeigen, daß etwas in ihm steckt.

  • av Ludwig Eichrodt
    385,-

    Politisches Gezänk in Ehren, Ein wenig Kunst auch will der Tag, So pfeif' ich auf der Syrinx Röhren, Und bringe was gefallen mag, Euch, die im Schweiß des Angesichtes Ihr euer Brod verdient und eßt, Euch, die im Schein des Lampenlichtes Ihr uns'res Wissens Tiefen meßt. In schweren Wolken zieht das Leben, Der Weise schaudert vor der Nacht, Doch eine Waff' ist ihm gegeben, Er widerspricht, indem er lacht; Denn auch dem Priester strengster Musen, Dem Mann vom nüchternsten Bedacht Sitzt der geheime Schalk im Busen Und trotzt der grauenvollen Macht.

  • av Karl May
    335

    Dieser Stern hat mit unserer Erde viel, sehr viel gemein. Sein Durchmesser ist 1700 Meilen und sein Aequator 5400 Meilen lang. Er dreht sich um sich selbst und zugleich auch um die Sonne. Die Bewegung um sich selbst dauert genau einen Tag, die Bewegung um die Sonne ebenso genau ein Jahr, keine Sekunde mehr oder weniger. Seine Oberfläche besteht zu einem Teile aus Land und zu zwei Teilen aus Wasser. Aber während man auf der Erde bekanntlich fünf Erd- oder Weltteile zählt, ist das Festland von Sitara in anderer, viel einfacherer Weise gegliedert. Es hängt zusammen. Es bildet nicht mehrere Kontinente, sondern nur einen einzigen, der in ein sehr tiefgelegenes, sümpfereiches Niederland und ein der Sonne kühn entgegenstrebendes Hochland zerfällt, welche beide durch einen schmäleren, steil aufwärtssteigenden Urwaldstreifen mit einander verbunden sind. Das Tiefland ist eben, ungesund, an giftigen Pflanzen und reißenden Tieren reich und allen von Meer zu Meer dahinbrausenden Stürmen preisgegeben. Man nennt es Ardistan. Ard heißt Erde, Scholle, niedriger Stoff, und bildlich bedeutet es das Wohlbehagen im geistlosen Schmutz und Staub, das rücksichtslose Trachten nach der Materie, den grausamen Vernichtungskampf gegen Alles, was nicht zum eigenen Selbst gehört oder nicht gewillt ist, ihm zu dienen. Ardistan ist also die Heimat der niedrigen, selbstsüchtigen Daseinsformen und, was sich auf seine höheren Bewohner bezieht, das Land der Gewalt- und Egoismusmenschen. Das Hochland hingegen ist gebirgig, gesund, ewig jung und schön im Kusse des Sonnenstrahles, reich an Gaben der Natur und Produkten des menschlichen Fleißes, ein Garten Eden, ein Paradies. Man nennt es Dschinnistan. Dschinni heißt Genius, wohltätiger Geist, segensreiches unirdisches Wesen, und bildlich bedeutet es den angeborenen Herzenstrieb nach Höherem, das Wohlgefallen am geistigen und seelischen Aufwärtssteigen, das fleißige Trachten nach Allem, was gut und was edel ist, und vor allen Dingen die Freude am Glücke des Nächsten, an der Wohlfahrt aller derer, welche der Liebe und der Hilfe bedürfen. Dschinnistan ist also das Territorium der wie die Berge aufwärtsstrebenden Humanität und Nächstenliebe, das einst verheißene Land der Edelmenschen.

  • av Ludwig Tieck
    385,-

    In einer Gegend des Harzes wohnte ein Ritter, den man gewöhnlich nur den blonden Eckbert nannte. Er war ohngefähr vierzig Jahr alt, kaum von mittler Größe, und kurze hellblonde Haare lagen schlicht und dicht an seinem blassen eingefallenen Gesichte. Er lebte sehr ruhig für sich und war niemals in den Fehden seiner Nachbarn verwickelt, auch sah man ihn nur selten außerhalb den Ringmauern seines kleinen Schlosses. Sein Weib liebte die Einsamkeit ebensosehr, und beide schienen sich von Herzen zu lieben, nur klagten sie gewöhnlich darüber, daß der Himmel ihre Ehe mit keinen Kindern segnen wolle. Nur selten wurde Eckbert von Gästen besucht, und wenn es auch geschah, so wurde ihretwegen fast nichts in dem gewöhnlichen Gange des Lebens geändert, die Mäßigkeit wohnte dort, und die Sparsamkeit selbst schien alles anzuordnen. Eckbert war alsdann heiter und aufgeräumt, nur wenn er allein war, bemerkte man an ihm eine gewisse Verschlossenheit, eine stille zurückhaltende Melancholie. Niemand kam so häufig auf die Burg als Philipp Walther, ein Mann, dem sich Eckbert angeschlossen hatte, weil er an diesem ohngefähr dieselbe Art zu denken fand, der auch er am meisten zugetan war. Dieser wohnte eigentlich in Franken, hielt sich aber oft über ein halbes Jahr in der Nähe von Eckberts Burg auf, sammelte Kräuter und Steine, und beschäftigte sich damit, sie in Ordnung zu bringen, er lebte von einem kleinen Vermögen und war von niemand abhängig. Eckbert begleitete ihn oft auf seinen einsamen Spaziergängen, und mit jedem Jahre entspann sich zwischen ihnen eine innigere Freundschaft.

  • av Franz Grillparzer
    335

    Gotische Halle. Im Hintergrunde zwei Türen. An beiden Seitenwänden, links und rechts, ebenfalls eine Türe. An einer Kulisse des Vorgrundes hängt ein verrosteter Dolch in seiner Scheide. Später Winterabend. Licht auf dem Tische. Graf Borotin. Berta. Der Graf (am Tische sitzend und auf einen Brief hinstarrend, den er in beiden Händen hält). Nun Wohlan, was muß geschehe! Fallen seh ich Zweig' auf Zweige, Kaum noch hält der morsche Stamm. Noch ein Schlag, so fällt auch dieser Und im Staube liegt die Eiche, Die die reichen Segensäste Weit gebreitet rings umher. Die Jahrhunderte gesehen Werden, wachsen und vergehen, Wird vergehen so wie sie; Keine Spur wird übrigbleiben; Was die Väter auch getan, Wie gerungen, wie gestrebt, Kaum daß fünfzig Jahr' verfließen Wird kein Enkel mehr es wissen Daß ein Borotin gelebt! Berta (am Fenster). Eine grause Nacht, mein Vater! Kalt und dunkel wie das Grab. Losgerißne Winde wimmern Durch die Luft, gleich Nachtgespenstern; Schnee soweit das Auge trägt, Auf den Hügeln, auf den Bergen, Auf den Bäumen, auf den Feldern, Wie ein Toter liegt die Erde In des Winters Leichentuch; Und der Himmel, sternelos, Starrt aus leeren Augenhöhlen In das ungeheure Grab Schwarz herab! Graf. Wie sich doch die Stunden dehnen! Was ist wohl die Glocke, Berta?

  • av August Wilhelm Iffland
    335

    Der Junge, der Bube! Hat wieder an Friedriken geschrieben einen Liebesbrief, eine Schandbestellung!»Liebes Friedrikchen! Sie werden nun dem Vorschlage meiner Eltern nachgedacht und für mich entschieden haben. Meine Person dürfte leicht so viel Intresse einflößen wie der abgeschmackte Jägersbursche, der bei allen Dirnen zu finden ist. Kömmt hierauf keine Antwort, so sehe ich meinen alten Vorschlag als von Ihnen eingewilligt an und reise Ihnen morgen früh nach Waldau heimlich entgegen. In jedem Fall wird dieses Rendezvous eine glückliche Stunde gewähren Ihrem ewig treuenPeter von Zeck.«Und sie hat nicht geantwortet, und er reiset ihr jetzt entgegen und und Lahm schieße ich den Hund, wo ich ihn finde!

  • av Johann Gottfried Herder
    329,-

    Traurend tief saß Don Diego, Wohl war keiner je so traurig; Gramvoll dacht er Tag' und Nächte Nur an seines Hauses Schmach.An die Schmach des edlen alten Tapfern Hauses der von Lainez, Das die Inigos an Ruhme, Die Abarcos übertraf.Tief gekränket, schwach vor Alter, Fühlt' er nahe sich dem Grabe, Da indes sein Feind Don Gormaz Ohne Gegner triumphiert.Sonder Schlaf und sonder Speise, Schläget er die Augen nieder, Tritt nicht über seine Schwelle, Spricht mit seinen Freunden nicht,Höret nicht der Freunde Zuspruch, Wenn sie kommen, ihn zu trösten; Denn der Atem des Entehrten, Glaubt' er, schände seinen Freund.Endlich schüttelt er die Bürde Los des grausam-stummen Grames, Lässet kommen seine Söhne, Aber spricht zu ihnen nicht;Bindet ihrer aller Hände Ernst und fest mit starken Banden; Alle, Tränen in den Augen, Flehen um Barmherzigkeit.Fast schon ist er ohne Hoffnung, Als der jüngste seiner Söhne, Don Rodrigo, seinem Mute Freud und Hoffnung wiedergab.

  • av Hermann Essig
    329,-

    Wer lachte da? Nein, ich hab ihn erschlagen, weil ich nach Marie, nach meiner Schwester, begehrlich war, weil ich Verbrecher bin, ich spür's an meinen festgebacknen Fingern. Er betrachtet sie am blauen Licht. Das ist ja gar kein Blut, das ist die blaue Milch aus seinen Haaren. Die hab ich auch gestreichelt und er meine. Weinend. Wie liebte mich mein Vater, den hab ich totgeschlagen! Ich wasch es nicht mehr gern, ich möcht es gern behalten. Trotzdem beginnt er sich zu waschen, plötzlich springt das Wasser schäumend hoch und blutigrot. Es glüht, es brennt, ich muß der Mörder sein. Weg, ich werd blutiger, wenn ich mich wasche. Er weicht zurück. Johanna, du bist eine Hexe, aber eine feine, glatte, so wie die, die drüben in der Grotte außer Atem schnauben, in schwarze, vorgehalt'ne Mäntel. Was sind das für bekannte Angesichter? »Mutter. Selma.« Und sie kommen mit den Mänteln auf mich zu. Anrufend. Legt die Mäntel ab, ich will Euch bloß sehen. Warum schwätzen sie denn gar nichts? Wissen sie denn schon, was vorgefallen ist? Aber um den Vater trauerten sie nicht

  • av Ludwig Aurbacher
    329,-

    Auf meiner letzten Ferienreise, durch das freundliche Oberschwaben, kam ich auch in das ehemalige Reichsstädtlein J**. Da gewahrte ich im Stadtzollhäuschen einen Zudrang von vielen Menschen, die, wie ich bemerkte, daselbst einer Versteigerung wegen sich versammelt hatten. Auf mein Befragen: was da Köstliches in Aufstreich gegeben werde? ward mir zur Antwort: »Nichts als lumpiger Hausrath nebst einigen lumpigen Büchern. Es gehe aber Alles theuer genug weg, fuhr der Befragte fort, gleichsam als wären es Kleinodien und Reliquien; denn da der Verstorbene Alles schuldig geworden, so wollten dessen Gläubiger doch etwas davon haben, was jeden Falls besser wäre, als gar nichts; zudem sey der Selbige ein lustiger Kauz gewesen, von Jedermann wohl gelitten, weßhalb man denn gerne von ihm ein Andenken erhalten wolle.«

  • av August von Kotzebue
    329,-

    GRAF. Nun? warum antwortest du nicht?BALTHASAR. Ew. Gnaden haben ja noch nichts gefragt.GRAF. Dummkopf! hast du mich nicht gähnen gehört?BALTHASAR. Das wohl.GRAF. Nun, wenn ich gähne, so heißt das immer soviel, als: gibt's nichts Neues in der Stadt?BALTHASAR auf die Toilette deutend. Da liegt ein Billett von der kleinen Italienerin.GRAF nachlässig. Von der Comachini? Das kann nichts Neues enthalten, ich bin gestern den ganzen Abend bei ihr gewesen. Öffnet und liest es flüchtig. Zärtlichkeit Treue Wirft es weg. so gut, als gelesen. Was haben wir für Wetter?BALTHASAR. Die Sonne scheint.GRAF. Um zwölf Uhr anspannen.BALTHASAR. Sehr wohl.GRAF. Weißt du sonst nichts?BALTHASAR nach einigem Besinnen. Der Graf Eisenberg hat sich ein herrliches neues Pirutsch machen lassen.GRAF. Wieviel kostet es?

  • av Friedrich Hebbel
    329,-

    Meinst du, daß ichs Vergessen hab? O nein! So klein ich war, Ich habs mir wohl gemerkt! Mein Vater lag An schwerer Krankheit auf den Tod darnieder, Und wie er selbst, so konnte auch die Mutter Nichts mehr verdienen, denn sie mußt ihn pflegen Und durft ihn nicht verlassen! Was wir hatten, War bald verzehrt, obgleich mein Mund allein Den Vorrat schmälerte, da ihr so gut, Wie ihm die Eßlust fehlte. Was geschah, Als sie zur Nacht das letzte Stücklein Brot Mir weigerte, um für den nächsten Morgen Nicht ganz mit leeren Händen dazustehn? Die Tür ward aufgemacht, ein voller Beutel Mit Geld flog in die Stube und zugleich Rief eine Stimme: Allah leiht euch das, Gebrauchts, solange ihr es nötig habt, Und zahlt es, wenn ihr könnt, dereinst zurück An einen, der so hülflos ist, wie ihr!

  • av Gotthold Ephraim Lessing
    329,-

    Doch schließe nur nicht daraus, daß alles albern sei, was du nicht verstehst. Ich würde sonst viel albernes Zeug wissen. Aber, o himmlische Gelehrsamkeit, wie viel ist dir ein Sterblicher schuldig, der dich besitzt! Und wie bejammernswürdig ist es, daß dich die wenigsten in deinem Umfange kennen! Der Theolog glaubt dich bei einer Menge heiliger Sprüche, fürchterlicher Erzählungen und und einiger übel angebrachten Figuren zu besitzen. Der Rechtsgelehrte, bei einer unseligen Geschicklichkeit unbrauchbare Gesetze abgestorbner Staaten, zum Nachteile der Billigkeit und Vernunft, zu verdrehen, und die fürchterlichsten Urtel in einer noch fürchterlichern Sprache vorzutragen. Der Arzt endlich glaubt sich wirklich deiner bemächtiget zu haben, wann er durch eine Legion barbarischer Wörter die Gesunden krank, und die Kranken noch kränker machen kann. Aber, o betrogene Toren! die Wahrheit läßt euch nicht lange in diesem sie schimpfenden Irrtume. Es kommen Gelegenheiten, wo ihr selbst erkennet, wie mangelhaft euer Wissen sei; voll tollen Hochmuts beurteilet ihr alsdann alle menschliche Erkenntnis nach der eurigen, und ruft wohl gar in einem Tone, welcher alle Sterbliche zu bejammern scheinet, aus: Unser Wissen ist Stückwerk! Nein, glaube mir, mein lieber Anton: der Mensch ist allerdings einer allgemeinen Erkenntnis fähig. Es leugnen, heißt ein Bekenntnis seiner Faulheit, oder seines mäßigen Genies ablegen. Wenn ich erwäge, wie viel ich schon nach meinen wenigen Jahren verstehe, so werde ich von dieser Wahrheit noch mehr überzeugt. Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Französisch, Italienisch, Englisch das sind sechs Sprachen, die ich alle vollkommen besitze: und bin erst zwanzig Jahr alt!

  • av Hanns Heinz Ewers
    329,-

    ¿ Woher kommt es, lieber Baron, daß sich plötzlich für eine Stadt, für ein ganzes Land einem ein festes Gefühl aufdrängt, das man zeitlebens in Gedanken damit verbindet? Ich schrieb Ihnen einmal darüber, vor Jahren, von Quito aus. Ich war nicht eine Viertelstunde dort, als ich fühlte: dies alles ist nicht heute ¿ dies alles ist so, wie es vor einhundertundfünfzig Jahren war. Dieses Empfinden war so stark, daß auch ich in der Äquatorstadt umherlief als ein Mensch des achtzehnten Jahrhunderts, daß ich gar das Empfinden hatte, als müsse ich meine Briefe datieren: A. D. 1760. Hier, in Chile, ist's anders. Schon unten in der Magelhaensstraße wuchs in mir ein Gefühl: nun wird etwas geschehn. Aber nicht jetzt ¿ später erst. Ganz sacht, ganz leise, ganz allmählich. Doch es ist nichts Wirkliches, das geschehn soll, kann nichts Wirkliches sein, weil all dies Land und dies Meer und dieser Himmel ¿ weil alles hier ganz unwirklich ist. Die blauen Gletscher, die ins Wasser hineinwachsen, die Bettelindianer, die im Boot ans Schiff fahren, mit Jacken bekleidet, aber ohne Hosen, Männlein wie Weiblein, die Albatrosse, die wie Enten spielen ¿ Doch all das, schien mir, waren nur Folgen. Wenn die Alpe ins Meer geht, wenn der beste Flieger den plumpsten Schwimmer macht, wenn Menschen, die allem Herkommen nach auf den Mustang in die Pampa gehören, als Familienwohnsitz ein Boot sich wählen, um ein armselig Feuer da herumhocken und auf ein Schiff lauern, um ihre Otterfelle gegen einen Schluck Whisky einzutauschen, so muß da etwas sein, das sie solch Unmögliches tun läßt. Und dann, plötzlich, ist das Gefühl da: es ist der Regen. Man mag sich lange vorerzählen: das ist ja Unsinn. Was hat der Regen damit zu tun? Gar nichts!

  • av Johannes Schlaf
    329,-

    In einen dröhnenden Frühjahrssturm hinein hatten sie Vater zu seiner letzten Ruhestätte hinausgefahren. Langsam hatte sich vor nicht ganz zwei Stunden, kurz nach drei Uhr nachmittags, der kleine schwarze Leichenzug die endlos lange Vorstadtstraße hinaufgeschoben, die zu dem an ihrem äußersten Ende gelegenen Friedhof hinausführte. Mitten hinein in das unaufhörliche, in seiner Gewalt fast schrecklich anzuhörende Dröhnen und Sausen; denn der Sturm war dem Zuge vom oberen Ende der Straße her gerade entgegengebraust. »Vater würde wohl seine Freude haben, wenn er den Sturm hören könnte«, dachte Mieze, die sich jetzt mit Frau Dühring, ihrer Mutter, und ihrer dreizehnjährigen Schwester Fanny auf dem Heimweg vom Friedhof befand. »Auch über Gewitter hat er sich ja so gefreut; und gerade wenn sie am schlimmsten waren und alle sich fürchteten.« Ein sonderbares, plötzlich aufquellendes Mitleid hob ihr den jungen Busen, zwei Tränen traten ihr in die Augen, und vielleicht zum erstenmal in ihrem Leben mit solcher Bewußtheit verfiel sie in ein Nachdenken, was Vater doch für ein merkwürdiger Charakter gewesen war ... Der Sturm raste mit unverminderter Gewalt weiter. Die breite Mittelallee, die beiden Fahrdämme und die Trottoirs wie die Tünche der öden drei- und vierstöckigen Vorstadtmietkasernen zeigten noch streifige und fleckige Spuren und stumpfglastende Tümpel von den heftigen Regengüssen der letzten Tage, die bis heute mittag, wo der Sturm sich erhoben hatte, angedauert und die der Sturm jetzt wegtrocknete, so daß Erdreich und Pflaster schon allenthalben mit einem frischen, sauberen Grau hervortraten.

Gör som tusentals andra bokälskare

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