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  • av Sarah Jabri
    1 365,-

    Die hergebrachten Erkenntnismittel in Verwaltungsverfahren setzen typischerweise auf Erfahrung; sie orientieren sich an tatsächlichen Beobachtungen aus der Vergangenheit, um Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Damit stoßen sie in einigen Rechtsbereichen jedoch an kognitive Grenzen. Simulationen können hier Abhilfe schaffen, indem sie fiktive Ersatzwirklichkeiten schaffen, an denen experimentiert wird, um die Ergebnisse sodann auf die Wirklichkeit rückzuübertragen. Sarah Jabri untersucht die Charakteristika von Simulationen, ihre Defizitbehaftung und die Funktionsabsicherung als Voraussetzung für die Verfassungsmäßigkeit des Einsatzes von Simulationen in Verwaltungsverfahren.

  • av Angelika Nußberger
    1 515,-

    Grund- und Menschenrechte prägen das gesamte deutsche Recht. Aus der Sicht des Verfassungsrechts ist dies eine Selbstverständlichkeit; aus der Sicht der juristischen Fachdisziplinen dagegen noch immer ein Prozess der Anpassung, dem sich mehr oder weniger Widerstand entgegenstellt. Eine genaue Analyse der Entwicklungen zeigt aber auch das große Zukunftspotential, das in den deutschen und europäischen Grund- und Menschenrechten für die Fachdisziplinen steckt, etwa bei neuen Gesetzen wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, bei der Regelung der Beihilfe zum Suizid und zur aktiven Sterbehilfe oder im internationalen Investitions- und Umweltrecht. Aber auch für die Rechtsgeschichte, etwa für das Verständnis der Rechtsstellung der Sklaven im römischen Recht, lassen sich aus der Perspektive der Grund- und Menschenrechte neue Einsichten gewinnen.

  • av Rodrigo Garcia Cadore
    2 085,-

    In Bezug auf das Problem des "rechtswidrigen Rechts" herrschte eine Kontroverse zwischen zwei Schülern Hans Kelsens (1881-1973): Adolf Julius Merkl (1890-1970) und Fritz Sander (1889-1939). Auf dem Spiel stand nicht weniger als die Frage, wer über die Rechtmäßigkeit einer Rechtsentscheidung entscheidet und welche Konsequenzen daraus folgen. Während Merkl der Rechtswissenschaft das Primat zuschrieb, beharrte Sander auf dem Primat des Rechtsverfahrens bzw. der Rechtspraxis. Rodrigo Garcia Cadore bietet eine Polemographie an - eine ideen- und intellektuellgeschichtlich informierte rechts(wissenschafts)theoretische Rekonstruktion einer Polemik, die bislang nicht erschlossenes Archivmaterial nutzt und die Vielfalt der Reinen Rechtslehre(n) durch die Aufdeckung von grundlegend unterschiedlichen Ansichten zum Umgang des Rechts mit "Fehlern" innerhalb der Wiener Schule zum Ausdruck bringt. Somit wird die Reine Rechtslehre durch Wiederentdeckung für die heutige rechtstheoretische Diskussion anschlussfähiger gemacht. Die Arbeit wurde mit dem Werner-von-Simson-Preis 2022 der Universität Freiburg - für die beste Doktorarbeit auf dem Gebiet des Europarechts und der Staatstheorie - und mit dem Carl-von-Rotteck-Promotionspreis 2022 der Universität Freiburg ausgezeichnet.

  • av Samira Akbarian
    1 365,-

    Ziviler Ungehorsam hat Konjunktur. Samira Akbarian befragt diese kontroverse Protestform auf ihre Vereinbarkeit mit dem Rechtsstaat und der Demokratie. Wie können die emanzipatorischen Potenziale des Ungehorsams genutzt werden, ohne der Gefahr anheimzufallen, den Rechtsstaat dauerhaft zu unterlaufen? Die Autorin schlägt vor, zivilen Ungehorsam als Verfassungsinterpretation zu verstehen. Der von einer Richtigkeitsüberzeugung motivierte Rechtsbruch schafft neue Interpretationen der Verfassung und Visionen normativer Ordnungen. Unter Rückgriff auf theoretische Konzeptionen zivilen Ungehorsams und der Verfassungsinterpretation untersucht Samira Akbarian den Ungehorsam in seiner ethischen, rechtsstaatlichen sowie politischen Dimension und wendet dieses mehrdimensionale Verständnis auf aktuelle Beispiele an. Dabei adressiert sie auch das Problem, mit dem Rechtsstaat kompatible von inkompatiblen Interpretationen abzugrenzen. Die Arbeit wurde mit dem Merkur-Preis 2022 für herausragende Dissertationen der Ernst H. Klett Stiftung Merkur und dem Werner-Pünder-Preis 2023 ausgezeichnet.

  • av Maria Prietz
    1 365,-

    Die Bindungswirkung von internationalem Soft Law ist umstritten, da unter bestimmten Voraussetzungen auch eine rechtliche Bindung solcher zunächst unverbindlicher Instrumente erreicht werden kann. Dieser als normative Härtung beschriebene Prozess wird auf internationaler Ebene durch Akteure wie Staaten, internationale Organisationen und Gerichte unter Rückgriff auf ein modernes Verständnis der Rechtsquellen gestaltet. Doch auch ohne seine Interaktion mit bestehendem Völkerrecht vermag bestimmtes Soft Law durch seine progressive Ausgestaltung politische Prozesse materiell vorzuprägen. Durch die Offenheit des Grundgesetzes wirkt derart gehärtetes Soft Law in den innerstaatlichen Raum hinein. Der umstrittene UN-Migrationspakt bietet Anlass diesen Prozess nachzuvollziehen und zugleich nach den Auswirkungen auf den Handlungsspielraum des nationalen Gesetzgebers zu fragen.

  • av Lucas Reinert
    1 439,-

    Verstirbt ein Vertragsarzt, endet seine Zulassung. Ein Stillliegen seiner hinterlassenen Arztpraxis bis zur Nachbesetzung des Vertragsarztsitzes liefe den Interessen seiner Erben und der Patientenversorgung zuwider. Ausgehend davon ermöglicht das Gnadenquartal den Erben die vorübergehende Fortführung der Arztpraxis. Lucas Reinert analysiert die Handhabung des Gnadenquartals in der Praxis und die bestehenden Regelungen unter Berücksichtigung der Historie, des Eigentumsgrundrechts sowie des sozialrechtlichen Kontextes. Dabei untersucht er mit Blick auf typische gesellschaftsvertragliche Gestaltungen auch, inwieweit das Gnadenquartal auf ärztliche Kooperationen entsprechend anzuwenden ist. Im Anschluss hieran unterbreitet Lucas Reinert einen Vorschlag für eine dogmatisch überzeugende und zugleich interessengerechte Gnadenquartalsregelung, die neben Einzelpraxen auch ärztliche Kooperationen umfasst. Der Autor wirft dabei zudem einen Blick auf vergleichbare Regelungen anderer freier Berufe.

  • av Konstantin Sacher
    1 595,-

    Konstantin Sacher beschäftigt sich in dieser Studie mit theologischer Thanatologie. Dabei geht es um die Bedeutung des Todes für das religiöse Bewusstsein. Im ersten Teil rekonstruiert er die theologisch-thanatologische Debatte innerhalb des Protestantismus im 20. Jahrhundert. Dabei macht er drei Wellenbewegungen aus. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die theologische Debatte um den Tod in eine Sackgasse geraten ist. Im zweiten Teil fragt er unter Rückgriff auf die Philosophie Martin Heideggers nach dem systematischen Ort des Todes. Seine maßgebliche Erkenntnis lautet: Die Frage des Todes ist auf der anthropologischen Ebene von Stimmungen zu behandeln. Es zeigt sich, dass die herausgearbeiteten Grundstimmungen Angst und Mut zentral für religiöse Todesdeutung sind.

  • av Roderich Barth
    1 605,-

    In pluralistischen Gesellschaften, aber auch in globalen Kontexten erhebt sich angesichts zunehmender Konflikte die drängende Frage nach kulturellen und religiösen Ressourcen für Toleranz und Verständigung. Vor diesem Hintergrund bieten pagane, jüdische, christliche, islamische und indologische Konzepte der Barmherzigkeit bzw. des Mitgefühls Deutungsangebote. In interreligiösen und interdisziplinären Zugängen wird in diesem Band religiös begründetes Mitgefühl auf seine eigentümliche Signatur, seine Konstitutionsbedingungen und irenischen Potentiale sowie auf deren Kritik und Grenzen hin untersucht. Dabei kommen insbesondere Perspektiven und Einsichten der neueren philosophisch-kulturwissenschaftlichen Emotionsforschung zur Geltung. Es werden Beiträge aus den Bereichen der klassischen Philologie, der jüdischen, christlichen und islamischen Theologien, der Indologie, der Philosophie, der Politik- und Rechtswissenschaft, der Pädagogik und Literaturwissenschaft geboten.

  • av Maxim Bönnemann
    1 209,-

    Sonderwirtschaftszonen gelten als entwicklungsökonomisches Zauberinstrument. Als "Inseln der Moderne" sollen sie Arbeitsplätze schaffen, Wachstum generieren und Verwaltungsstrukturen revolutionieren. Insbesondere im Globalen Süden hat dieses Versprechen zu einer regelrechten Explosion der Zahl von Sonderwirtschaftszonen geführt. Maxim Bönnemann bettet den Siegeszug der Sonderwirtschaftszone in eine entwicklungsökonomische Diskursgeschichte ein und zeigt am Beispiel Indiens die zentrale Rolle des Rechts auf. Waren Indiens Zonen zunächst noch mit einem ebenso vagen wie allgemeinen Entwicklungsversprechen behaftet, so führte ihre sprunghafte Verbreitung schnell zu schwerwiegenden Verteilungs- und Institutionenkonflikten, in denen ganz unterschiedliche Visionen von Entwicklung miteinander kollidierten. Jene Konflikte sind durch Indiens ambivalenten Charakter als postkolonialer Verfassungsstaat sowohl befeuert als auch entschärft worden. Denn dem indischen Verfassungsstaat wohnt nicht nur der lange Schatten des Kolonialismus inne, sondern auch die Aussicht auf eine tiefgreifende demokratische und soziale Transformation. Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis 2022 (Öffentliches Recht) der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin ausgezeichnet.

  • av Annette Petow
    1 619,-

    Annette Petow untersucht Corporate-Governance-Kodizes und verortet sie in einem interdisziplinär herausgearbeiteten Kontinuum unternehmensbezogener Selbstregulierung. Um diese Kodizes deuten zu können, identifiziert und systematisiert sie Konzepte aus der Regulierungsliteratur und der Ökonomie. Zudem beleuchtet sie die Durchsetzungsmechanismen von Corporate-Governance-Kodizes und entwickelt beide Untersuchungsbereiche zu Elementen einer kodexbezogenen Selbstregulierungslehre. Im Anschluss nimmt die Autorin eine Bestandsaufnahme der Entwicklungen in Bezug auf Corporate-Governance-Kodizes vor, die als Kodexbewegung bezeichnet werden können. Aufbauend auf einer rechtsvergleichenden Analyse der geltenden Corporate-Governance-Kodizes in Großbritannien, Frankreich und Deutschland auf Basis einer gebildeten Matrix von Kodexthemen arbeitet sie schließlich eine kodexbezogene Konvergenzlehre heraus.

  • av Franziska Ede
    2 049,-

    In dieser Studie befasst sich Franziska Ede mit dem Buch Habakuk und seiner Auslegung in Qumran, dem sog. Pescher Habakuk (1QpHab). Das übergeordnete Interesse gilt dem hermeneutischen Selbstverständnis der Verfasser, das die biblische Überlieferung mit ihrer außerbiblischen Rezeption verbindet. Im Prophetenbuch zeigen sich Spuren einer sukzessiven Aktualisierung von Prophetenwort, die in der Verheißung aus Hab 2,4b gipfelt: "Der Gerechte aber wird durch sein Vertrauen leben". An diesen Spitzensatz knüpfen die Verfasser des Pescher an und erheben das Vertrauen gerade angesichts einer anhaltenden Parusieverzögerung zum entscheidenden Heilskriterium. Es richtet sich indes nicht mehr direkt auf die göttliche Verheißung, sondern gilt dem "Lehrer der Gerechtigkeit". Er steht als leidender Gerechter stellvertretend für das "wahre Israel"; nur wer ihm nachfolgt, gehört zu Gott.

  • av Hedwig Röckelein
    829,-

    Ohne die frühmittelalterlichen Mönche und Kleriker wäre dem lateinischen Westen die meiste wissenschaftliche Literatur und Dichtung der Antike verloren gegangen. Eifrig kopierten und kompilierten sie in den Klöstern, an den Kathedralen und am karolingischen Herrscherhof das antike Wissen und verbreiteten es in ihren gelehrten Netzwerken. Hedwig Röckelein verfolgt die Spuren dieses Prozesses der Übertragung, Übersetzung und Veränderung antiken Wissens durch christliche Gelehrte an ausgewählten Fachgebieten, nämlich der Medizin und der Astronomie. Ihre Untersuchung konzentriert sich auf die Handschriftenüberlieferung aus dem Kloster St. Gallen in der Schweiz, aus dem Reichskloster Lorsch am Mittelrhein und vom karolingischen Hof in Aachen während der späten Regierungszeit Karls des Großen (ca. 790-814) und der Regierung Ludwigs des Frommen (bis 840).

  • av Max Erdmann
    1 605,-

    Max Erdmann wirft einen neuen Blick auf Hegels philosophische Behandlung des "äußeren Staatsrechts". Er macht deutlich, inwieweit Hegel das zwischenstaatliche Recht in aufklärerischer Tradition als Verwirklichung von Vernunft begreift und in welcher Form diese Auffassung auch für den juristischen Diskurs über das Völkerrecht von Interesse ist. Die philosophiehistorische Auseinandersetzung umfasst auch systematische Fragen gegenwärtiger Völkerrechtstheorie. Sie möchte in dieser Weise dazu beitragen, Umrisse und Grenzen der Völkerrechtsphilosophie genauer zu zeichnen.

  • av Monique Cuany
    1 319,-

    Monique Cuany seeks to answer two major questions which still divide and puzzle commentators with respect to the speech in Athens in Acts 17:16-34: What is the relationship between the speech's main part and its 'Christian conclusion'? And what is the relationship between the speech's message and Greek philosophy? Through an in-depth analysis of the religious and philosophical context alluded to in Acts 17 and a careful verse by verse examination of the speech, the author proposes a new answer to both of these questions. She suggests that the so-called Christian appendix, which has long seemed totally disconnected from the rest of the speech and lacking historical verisimilitude in light of the audience depicted by the narrative, is actually the climax of the argument of the speech and would have been more easily understood by a Greek audience than has been thought in the past.

  • av Achim Behrens
    2 439,-

    Achim Behrens befasst sich in der vorliegenden Untersuchung mit Grundfragen der alttestamentlichen Hermeneutik. Inwiefern kann die Sammlung vorchristlicher Schriften unter der Bezeichnung "Altes Testament" als Teil der christlichen Bibel gelesen werden? Signifikante Positionen zu dieser Frage, angefangen im Neuen Testament hin bis zur sogenannten "Slenczka-Debatte" werden dabei diskutiert. Vor allem aber geht der Autor der Frage nach, inwiefern sich alttestamentliche Texte selbst als "Wort Gottes" verstehen. Dabei ergibt sich ein intertextuelles Netz von Wort-Gottes-Aussagen, das alle Teile des alttestamentlichen Kanons miteinander verbindet. Daran anschließend zeichnet er das Bild des Gottes nach, der hier "Worte macht". Die große Vielfalt alttestamentlicher Gottesbilder lässt sich als aspektivische Einheit lesen. Insgesamt werden die Grundfragen alttestamentlicher Hermeneutik durch Perspektiven der Intertextualität und der Rezeptionsästhetik erweitert.

  • av Bernd Schroder
    1 439,-

    Die Weitergabe und Aneignung christlicher Religion geschieht auf vielerlei Weise - nicht zuletzt durch Lehren und Lernen. Den Impuls dazu hat das Christentum durch Jesus den Lehrer aus den Gepflogenheiten des Judentums der Antike erhalten. Vor diesem Hintergrund unternimmt Bernd Schröder - erstmals - eine religionspädagogische "Weltreise" durch ausgewählte Länder und Konfessionskulturen der Gegenwart. Er skizziert so die Vielfalt der Lernkulturen unter dem Dach des weltweiten polyzentrischen Christentums. Sichtbar werden Handlungsformate und Lernorte von der Sonntagsschule bis zur Liturgie, von der christlichen Pfadfinder-Bewegung bis zur Basisgemeinde. Erkennbar werden unterschiedliche Begründungsmuster und Leitbilder von Bildung im Zeichen christlicher Religion. Die tour d'horizon bestätigt, dass Lehren und Lernen vielerorts eine enorme Rolle spielt. Allerdings kann keineswegs das gesamte Christentum unbesehen als Bildungsreligion gelten.

  • av A. Katarina Weilert
    1 279,-

    Schule hat in Deutschland neben der Vermittlung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten die zentrale Aufgabe der gesellschaftlichen Integration. So wird es politisch gewollt und in Landesverfassungen, Landesschulgesetzen und durch höchstrichterliche Rechtsprechung zu Art. 7 Abs. 1 GG normativ ausgestaltet. Da eine Gesellschaft darauf angewiesen ist, dass sich Menschen dem solidarischen Miteinander verantwortlich fühlen, scheinen verbindende Elemente - "Werte" - als Kitt zwischen den freiheitlichen Individuen unerlässlich. Doch was sind "Werte" eigentlich und was meinen wir, wenn wir von "Werten" reden? Wie stehen "Werte" zum Recht? Lassen sich aus dem Grundgesetz ohne weiteres "Werte" ableiten? Und schließlich: Ist es die Erziehung zu bestimmten Werten, die durch die Schule stattfinden soll, oder geht es vielmehr um eine Erziehung zur Mündigkeit als Ausgangspunkt für eigene Werturteile? Kann eine Erziehung zur Mündigkeit ohne Vorbilder und Wertevermittlung aber überhaupt gelingen? Der vorliegende Band geht diesen Fragen interdisziplinär nach, analysiert die Diskrepanz zwischen politischem Wertreden und wissenschaftlicher Wertzurückhaltung und bietet Antworten an, die zum Weiterdenken anregen.

  • av Stefan Gerlach
    1 585,-

    Es gibt wenige Begriffe in Schellings Philosophie, die über die Jahrzehnte ihrer Entwicklung hinweg derart kontinuierlich gebraucht wurden und eine derart zentrale Stellung erworben haben, wie Schellings Konzept von 'Potenz' - und keinen, der dabei in der Forschung so unklar geblieben wäre, wie dieser. Der Grund hierfür liegt darin, dass es bei Schelling nicht eine Bedeutung von 'Potenz' gibt, sondern dass er eine Vielzahl von begrifflichen Modellen damit verbindet und diese zudem untereinander je neu kombiniert. Stefan Gerlach unternimmt es, Schellings Philosophie der Potenz für alle Werkphasen von der Naturphilosophie bis ins Spätwerk zu untersuchen. Er zeigt, welche unterschiedlichen Bedeutungen Schelling mit dem Begriffsfeld Potenz/Potenzen/Potenzieren verbindet, und worin ihre jeweilige systematische Funktion innerhalb seiner zentralen Schriften liegt.

  • av Jorg Frey
    1 135,-

    Der vorliegende Band befasst sich mit der Beziehung von Paulus zu Rom in historischer und wirkungsgeschichtlicher Perspektive. Damit tritt er neben den 2020 in derselben Reihe erschienenen Band zu Petrus, dem anderen wichtigen Apostel Roms und des stadtrömischen Christentums. Behandelt werden die einschlägigen literarischen und archäologischen Zeugnisse der Beziehung des Paulus zu Rom und deren Bedeutung für die Rezeption des Apostels in der Geschichte des Christentums. Als wichtige literarische Dokumente werden der Römerbrief des Paulus, dessen Beziehung zum stadtrömischen Christentum intensiv diskutiert wird, die Apostelgeschichte des Neuen Testaments, der 2. Timotheus- und der 1. Clemensbrief sowie Texte der Paulusrezeption des 2. und 3. Jahrhunderts behandelt. Weitere Beiträge sind der Paulusbasilika an der Via Ostiensis über dem Grab des Paulus, dem wichtigsten archäologischen Zeugnis für Paulus in Rom, und der Bedeutung der Paulusreliquie für den päpstlichen Machtanspruch gewidmet.

  • av Sebastian Hartwig
    1 985,-

    Im kontinentaleuropäischen Rechtsdiskurs besteht seit Langem die vermeintliche Gewissheit, dass man anderen Rechtskreisen eine wesentliche Errungenschaft voraushat: die verfassungsrechtliche Garantie menschlicher Würde. Vor allem von den Vereinigten Staaten als dem Mutterland des modernen Konstitutionalismus wird angenommen, dass sie vom globalen Aufstieg der Menschenwürde im nationalen und internationalen Recht nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ausgenommen seien. Doch ist dieser Eindruck zutreffend? Sebastian Hartwig spürt dem Gebrauch des Würdebegriffs von der Amerikanischen Revolution bis in die Gegenwart des verfassungsrechtlichen Diskurses der Vereinigten Staaten nach - und gelangt zu überraschenden Erkenntnissen. Dabei werden die vielfältigen Wandlungs- und Anpassungsvorgänge, denen der Würdebegriff unter den Vorzeichen wechselnder Zeitläufe und Sachzusammenhänge unterlag, sichtbar gemacht.

  • av Franz Bauer
    1 109,-

    Proportionality is a ubiquitous concept in law. While mostly associated with fundamental rights review, it also plays an important role in private law. In this context, proportionality requirements can be the result of both traditional private law reasoning and the influence of constitutional law. The present volume aims to explore different forms and functions of proportionality in selected private law contexts and jurisdictions. The contributions cover constitutional and theoretical underpinnings of proportionality's role in private law as well as specific examples of how proportionality affects private law in different areas and across different jurisdictions. They include perspectives on German and US-American private, procedural, and constitutional law as well as a special focus on the European dimension.

  • av Julian Kruper
    1 439,-

    Mehrheit und Minderheit sind empirische, organisatorische und legitimatorische Größen (demokratischer) Gemeinwesen, die Mehrheitsregel ist ein Funktionsprinzip des demokratischen Verfassungsstaats. Der Band widmet sich der politik- und rechtswissenschaftlichen Erfassung von Mehrheit und Minderheit und problematisiert Anwendungsfälle der Mehrheitsregel in verschiedenen institutionellen Kontexten, auch aus vergleichender Perspektive. Erörtert werden Fragen der Rechtfertigungsfähigkeit und der Grenzen der (relativen) Mehrheitsherrschaft, der Repräsentation von Minderheiten im politischen Diskurs, die Mehrheitsregel als Rationalitätsprinzip kollektiver Entscheidungen in Parlament und Gerichten ebenso wie die wahlrechtliche Dimension der Mehrheitsregel im Hinblick auf sinkende Wahlbeteiligungen und den Grundsatz der Gleichheit der Wahl.

  • av Manuel Nägele
    2 215,-

    Welche Rolle spielt die Vernunft im Menschen? Gibt sie souverän den Ton an für das Verhalten oder ist sie Spielball der Triebe? Diese Fragen um die Vernunftbegabung des Menschen werden in den philosophischen Strömungen der Antike breit diskutiert. Manuel Nägele geht davon aus, dass auch der Apostel Paulus infolge des kulturellen Austausches der Zeitenwende von diesen Debatten nicht unberührt blieb. Aufbauend auf der Verwendung des Lexems ¿¿¿¿ ( nous, gr. "Vernunft"/"Geist") in zeitgenössischen Texten versucht er, dessen Semantik in den paulinischen Briefen neu zu beleuchten und nach den anthropologischen Implikationen zu fragen, die sich daraus für das Menschenbild des Apostels ergeben. Was genau im Menschen bezeichnet Paulus mit ¿¿¿¿? Ist es die Vernunft, der (göttliche?) Geist, ein konkreter Gedanke oder etwas ganz anderes? Anders als andere anthropologische Termini hat die Paulusexegese ¿¿¿¿ bislang vernachlässigt.

  • av Christian Koenig, Matthias Pechstein & Andreas Haratsch
    639,-

  • av Andrea Kießling
    1 909,-

    Die Corona-Pandemie hat die Frage nach dem staatlichen Auftrag zur Prävention von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung stark in den Vordergrund gerückt. Ob der Staat "zu viel" oder "zu wenig" unternimmt, kann aber auch in anderen Fällen diskutiert werden, beispielsweise bei der Regulierung der Ernährung und anderen "Lebensstilrisiken" wie dem Tabakkonsum. Da das individuelle Verhalten aber nicht immer eigenverantwortlich gewählt, sondern auch von den umgebenden Strukturen geprägt wird, kann man die Frage nach der Verantwortung des Staates noch ausdehnen, etwa für das gesunde Aufwachsen von Kindern. Ausgehend von den Erkenntnissen der Public-Health-Forschung analysiert Andrea Kießling zunächst die verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen für das staatliche Tätigwerden und vertieft anschließend ihre Untersuchung anhand von drei Referenzgesundheitsrisiken. Auf diese Weise leistet sie einen grundlegenden Beitrag zur Systematisierung des Rechts der öffentlichen Gesundheit.

  • av Annabelle Meier
    1 835,-

    Georg Jellinek zog 1895 aus der Rechtsentwicklung der amerikanischen Kolonialzeit den bahnbrechenden Schluss, dass die Grundrechte nicht ökonomischen oder politischen, sondern religiösen Ursprungs sind: nicht das Werk der Revolution, sondern der Reformation. Seit ihrer Publikation wird diese Deutung nicht nur in der Staatsrechtslehre kontrovers diskutiert. Annabelle Meier unterzieht die These einer eingehenden Analyse und Revision: Sie legt auf breiter Quellengrundlage dar, wie die Gewissensfreiheit bereits in der amerikanischen Kolonialzeit zur Anerkennung kam und verknüpft diesen realhistorischen Befund mit den grundrechtstheoretischen Implikationen der "Jellinek-These". Das Ergebnis eröffnet neue Perspektiven für die transatlantische Verfassungsgeschichte: Wenngleich sich die Annahme eines "Ur-Grundrechts" als zu weitgehend erweist, ist die Struktur moderner Grundrechte ohne die Rechtsentwicklung der amerikanischen Kolonialzeit nicht zu verstehen; damit bleibt Jellineks Deutung von unmittelbarer verfassungstheoretischer Relevanz.

  • av Annemarie Pilarski
    1 909,-

    Die Klage über die eigene körperliche Vergänglichkeit und seelische Unbeständigkeit ist ein wiederkehrendes Grundmotiv im Libellus Carminum des Eugenius (+ 657), Erzbischof der wisigotischen Königsstadt Toledo. Erstmals kommentiert und kontextualisiert Annemarie Pilarski die 102 Gedichte umfassende Gedichtanthologie ausführlich und rückt damit ein wenig beachtetes Werk spätantiker beziehungsweise frühmittelalterlicher Kunst und Kultur in den Fokus. Sie nähert sich seiner Dichtung dabei insbesondere aus einer spiritualitätsgeschichtlichen Perspektive und formuliert vor dem Hintergrund emotionsgeschichtlicher und performativitätstheoretischer Ansätze die These, dass Dichtung in Eugenius' Poesie zu einer spirituellen Praxis, aber auch zum allgemeinen Mittel der Lebensbewältigung werden konnte. Dies zeigt die Studie anhand der inneren Struktur einzelner Gedichte wie des gesamten Gedichtbuches auf und leistet so einen Beitrag zur Erforschung des Konnexes von Religion, Spiritualität und kultureller Aktivität in der ausgehenden Spätantike.

  • av Jörg Noller
    1 745,-

    Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen in Auseinandersetzung mit Troeltsch, Otto, Barth, Tillich, Pannenberg und Wagner der Frage nach, wie die im Deutschen Idealismus geführte Diskussion um eine angemessene Reaktion auf die Aufklärungstheologie des 18. Jahrhunderts im 20. Jahrhundert nachwirkt. Außerdem untersuchen sie, welche Perspektiven der Rezeption, Kritik und Transformation der Positionen Kants, Schleiermachers, Hegels und Schellings sich bei den genannten Autoren des 20. Jahrhunderts unterscheiden lassen. Ziel des Bandes ist es, einen Beitrag zur Vergegenwärtigung der Frage zu leisten, welche der hierbei virulenten Argumente es in der Systematischen Theologie der Gegenwart weiter zu diskutieren gilt, falls diese nicht in einer unkritischen Übernahme vorausgegangener Positionen des 18., 19. oder 20. Jahrhunderts bestehen will.

  • av Tobias Dangel
    2 055,-

    Metaphysik und Religion verweisen wechselseitig aufeinander. Warum ist das so? Ihr thematisches Zentrum bildet ein gemeinsamer Inhalt. Dieser Inhalt ist Gott oder das Absolute. Was aber Gott oder das Absolute eigentlich sind, d.h. ob Gott bzw. das Absolute Gegenstand einer positiven Erkenntnis sein können, ist nicht ohne Weiteres klar. In der vorliegenden Gedenkschrift greifen die Beiträge diese und andere Themen auf. Sie geben damit Jens Halfwassen die Ehre, der 2020 verstorben ist. Sein eigenes Denken drang in den Kern der Einheit von Metaphysik und Religion und versuchte diese Einheit aus der Transzendenz des Absoluten zu begreifen - einer Transzendenz, die der Ursprung der Wahrheit und der Freiheit ist und die zugleich die Tür zur negativen Theologie öffnet.

  • av Johannes Landbrecht
    1 975,-

    Sprache fungiert als Sonderhorizont der Konversierenden, Rechtssprache als Sonderhorizont rechtssprachlich Konversierender. Bei unterschiedlichem Sonderhorizont scheitert Kommunikation. Das Gelingen von Kommunikation ist daher insbesondere im grenzüberschreitenden Kontext sehr schwierig, da die Rechtssprache außerdem keine herkömmliche Fachsprache ist, derer man sich - allenfalls nach Übersetzung - weltweit bedienen könnte. Jede Rechtsordnung verwendet vielmehr ihre eigene Rechtssprache als gesonderte Fachsprache, die vom nationalen Rechtskontext geprägt ist. Johannes Landbrecht analysiert, wie Kommunikation zum Recht trotzdem gelingen kann.

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