av Erich Straner
329,-
Die mediale Kommunikation wird heute, im sogenannten "e;Optischen Zeitalter"e;, nach der "e;visuellen Zeitenwende"e; bzw. im Zeichen der "e;Bilderflut"e;, beherrscht von den Text-Bild-Medien (Zeitung, Zeitschrift, Buch, Plakat, Comics und anderen Heftchen) und Bild-Text-Medien (Film, Fernsehen, Videoclip, Internet). Sie haben sich seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert uberall durchgesetzt (pictural turn) und meist eine Leitfunktion ubernommen. In ihnen wird zum Teil versucht, neben dem Text eine Bildsprache einzusetzen, die als visual esperanto oder als Anhaufung von "e;Visiotypen"e;, d.h. Stereotypen auf der Bildebene Allgemeinverstandlichkeit zu garantieren scheint. Wo Inhalte sprachlich nicht befriedigend transportiert werden konnen, oder wo geglaubt wird, da sie nicht ankommen, wird versucht, sie grundsatzlich zu visualisieren. Das bedeutet den Ubergang von einer weitestgehend schriftorientierten Kultur zu einer Kultur der Bild- bzw. Teleprasenz und der audiovisuellen Diskurse. Sprachliche und visuelle Texte durchdringen sich ebenso wie die Medien sich verflechten. Mit der neuen Bild-Text-Kultur verbinden sich Charakteristika wie Simulation, Interface, Immaterialitat, Simultaneitat, Fluchtigkeit, Beschleunigung, Auflosung der raumlichen und zeitlichen Dimensionen, Auflosung der Einheit und Kontinuitat des normalen Wahrnehmungsraumes, zuletzt Leseverlust, dann Sprachverlust oder gar Sprachlosigkeit. Der Forderung nach einer Dominanz des Bildes steht entgegen eine solche nach der Einfuhrung einer Wissenschaftsdisziplin, der imagin science oder "e;Visualistik"e; bzw. eine Visual Education und Visual Literacy. Ihnen sollen die theoretischen wie analytischen Ausfuhrungen dieses Buches den Weg bereiten helfen.