Marknadens största urval
Snabb leverans

Minnen

Här finner du memoarer och berättelser från andra människors liv, viktiga lärdomar och goda råd. Vårt urval av böcker om dessa minnen är en samling resor som vi människor tar genom livet. Det handlar om hur sådana resor påverkar oss och vad vi kan göra för att uppleva mer frihet. Böckerna är otroligt innehållsrika med helt olika kulturella bakgrunder, och de kan ge dig inblick i sällsynta resor som många måste ha tur för att få uppleva.
Visa mer
Filter
Filter
Sortera efterSortera Populära
  • av Georg Engel
    335

    Es war Tag geworden.Noch immer rieselte der Regen und troff an den kleinen Fenstern der Krankenstube herunter. Bleigraues Licht stahl sich zögernd durch die Gardinen und mischte sich mit dem Schein der Lampe, die auch jetzt noch vor dem Bette brannte. Auf dem großen Bauerngutshof erwachte einiges Leben. Man hörte zuweilen ein dumpfes Aufbrüllen der Kühe, und dazwischen das vereinzelte Rufen der Knechte. Doch klang alles gedämpft, als fürchte man, die Kranke zu stören. Etwas Totes, Gedrücktes lag über dem Gehöft; und je mehr das trübe Sonnenlicht vorrückte, in desto größere Lautlosigkeit verfiel das Anwesen. In dem weiten, zur ebenen Erde gelegenen Zimmer wurde ein schwacher Ruf laut. Kränklich, hohl, gebrochen, ein wenig gereizt klang er, aber so leise die Stimme auch flüsterte, sofort fuhr aus dem ledernen Sessel neben dem Bette ein Mann von mächtiger, imposanter Gestalt auf, rieb sich ein wenig die Augen, strich ein paarmal energisch über seine dicken, kurzgeschorenen Haare und legte dann seine Finger behutsam auf die Hand der leidenden Frau.

  • av AA VV
    265,-

    Fully-illustrated, The Passenger collects the best new writing, photography, art and reportage from around the world.IN THIS VOLUME: Underground Tenochtitlan by Guadalupe Nettel - Crime and (No) Punishment by Juan Villoro - The Birth of Fridolatry by Valeria Luiselli - plus: the cocaine that washes in from the sea and the pearl of the west, the jungle train and the last stop on the line, femicide and TikTok politics, mole, rice, the Virgin of Guadalupe and much more ...Once synonymous with escape and freedom, Mexico is now more frequently described as a place plagued by widespread violence, drug trafficking, endemic corruption, and uncontrolled migration. Under the patina of a tourist paradise--with its beaches, its ancient ruins, its tequila--lies a complex, dynamic country trying to carve out a place for itself in the shadow of its powerful neighbor.The most populous Spanish-speaking country in the world, Mexico is also home to 89 indigenous peoples and languages: one of the many contradictory legacies of the country's colonial past, which still permeates its politics, society, religion, food, and culture. With a fifth of the population identifying as indigenous, the issue of rediscovering and revaluing the country's pre-Columbian roots is at the center of the public debate. The controversial Mayan train project, which would connect Mexico's Caribbean resorts with the South's archaeological sites, crossing (and endangering) communities and forests, is a perfect example of the opposition between the two souls of the country.The attempts to resolve this contradiction, or better still to learn to live with it, will define the Mexico of the future. Only by recognizing equal status to ethnic and linguistic minorities will the country be able to reconcile its fractured identity.

  • av William Shakespeare
    265,-

    Kauffmann von Syracus, sage nichts mehr zu deiner Verantwortung; ich kan zum Nachtheil des Gesezes nicht partheylich seyn. Das neuliche grausame Verfahren euers Herzogs gegen einige Kauffleute, unsre getreue Unterthanen, welche, weil sie nicht Gold genug hatten ihr Leben loszukaufen, sein strenges Gesez mit ihrem Blute besiegelt haben, schließt alles Erbarmen aus unsern dräuenden Bliken aus. Denn seitdem diese verderbliche Zwietracht zwischen deinen aufrührischen Landsleuten und uns ausgebrochen, ist in der allgemeinen Versammlung des Volks, sowol von den Syracusern als von uns, beschlossen worden, keine Handlung noch Gemeinschaft zwischen unsern feindseligen Städten zu erlauben; noch mehr, welcher gebohrne Epheser sich auf den Märkten und Jahrsmessen von Syracus betreten läßt, der stirbt; und hinwieder, welcher gebohrne Syracuser in der Bay von Ephesus gefunden wird, der stirbt, und seine Güter werden zu Handen des Staats eingezogen; es sey dann, daß er tausend Mark zu seinem Lösegeld bezahlen könne. Nun belauft sich alles was du hast, nach der äussersten Schazung, kaum auf hundert Mark; du bist also nach dem Geseze zum Tode verdammt.

  • av Paul Blumenreich
    335

    In ungewöhnlicher Erregung war Mama von ihrem Ausgange heimgekehrt. Francis sah es auf den ersten Blick: ihr mußte etwas ganz Besonderes begegnet sein. Es geschah selten, daß Mama ihre ein wenig steife Haltung verlor, und auch dann noch pflegte sie sich ihrer Tochter gegenüber sehr in acht zu nehmen. Heute vergaß sie sich so weit, daß sie schon im Korridor, während das Dienstmädchen ihr den Mantel abnahm, der ihr entgegenkommenden Francis zurief: »Du gehst doch nicht aus, Kind? Du bleibst doch zu Hause? Ich habe dringend mit Dir zu sprechen!«

  • av Heinrich Heine
    335

    Als der König Rhampsenit Eintrat in die goldne Halle Seiner Tochter, lachte diese, Lachten ihre Zofen alle.Auch die Schwarzen, die Eunuchen, Stimmten lachend ein, es lachten Selbst die Mumien, selbst die Sphinxe, Daß sie schier zu bersten dachten.Die Prinzessin sprach: »Ich glaubte Schon, den Schatzdieb zu erfassen, Der hat aber einen toten Arm in meiner Hand gelassen.Jetzt begreif ich, wie der Schatzdieb Dringt in deine Schatzhauskammern, Und die Schätze dir entwendet, Trotz den Schlössern, Riegeln, Klammern.Einen Zauberschlüssel hat er, Der erschließet allerorten Jede Türe, widerstehen Können nicht die stärksten Pforten.Ich bin keine starke Pforte, Und ich hab nicht widerstanden, Schätzehütend diese Nacht Kam ein Schätzlein mir abhanden.«So sprach lachend die Prinzessin, Und sie tänzelt im Gemache, Und die Zofen und Eunuchen Hoben wieder ihre Lache.An demselben Tag ganz Memphis Lachte, selbst die Krokodile Reckten lachend ihre Häupter Aus dem schlammig gelben Nile,Als sie Trommelschlag vernahmen Und sie hörten an dem Ufer Folgendes Reskript verlesen

  • av Friedrich Von Hagedorn
    385,-

    Als Joabs Heldenheer die Kinder Ammon schreckte, Und schon ganz Israel das Land um Rabba deckte, Wo der Gewaltigen und Hanons Unverstand Die Boten schänden ließ, die David abgesandt, Da raubte sein Befehl Uria Glück und Leben Um das geliebte Weib, das ihm der Herr gegeben, Die Tochter Eliams, die Davids Freundin war, Und, als sie ausgetraurt, ihm einen Sohn gebar.Dem Herrn mißfiel die That, und Nathan ward ersehen, Mit Worten Seines Zorns zum Könige zu gehen. Er sprach: In einer Stadt befanden sich zugleich Zween Männer; einer arm, der andre groß und reich. Der Reiche sahe stets in Tagen voller Freuden Die Heerden seines Hofs auf grünen Hügeln weiden; Die Rinder unzerstreut bei jungen Farren ruhn; Der Geiß' und Widder Muth im Felde fröhlich thun; Die Lämmer ohne Fehl um ihre Mütter springen; Das Lastvieh durch den Klee mit reichen Bürden dringen; Die Blüten dicker Saat sich an den Wassern blähn, Und seiner Schnitter Fleiß die schönsten Halmen mähn. Dem Armen, ach! was war dem Armen doch bescheeret? Ein einzig kleines Schaf, das er gekauft, genähret.

  • av Friedrich Schiller
    385,-

  • av Felix Salten
    385,-

    Man sagt, daß aus jungen Huren alte Betschwestern werden. Aber das trifft bei mir nicht zu. Ich bin frühzeitig zur Hure geworden, ich habe alles erlebt, was ein Weib im Bett, auf Tischen, Stühlen, Bänken, an kahle Mauerecken gelehnt, im Grase liegend, im Winkel dunkler Haustore, in chambres séparées, im Eisenbahnzug, in der Kaserne, im Bordell und im Gefängnis überhaupt nur erleben kann, aber ich bereue nichts von alledem. Ich bin heute bei Jahren, die Genüsse, die mein Geschlecht mir bieten kann, sind im Entschwinden begriffen, ich bin reich, bin verblüht, und sehr oft ganz vereinsamt. Aber es fällt mir nicht ein, obgleich ich immer fromm und gläubig gewesen bin, jetzt Buße zu tun. Aus Armut und Elend wie ich entstammt bin, habe ich alles meinem Körper zu verdanken. Ohne diesen gierigen, zu jeder Sinnenlust frühzeitig entzündeten, in jedem Laster von Kindheit auf geübten Körper, wäre ich verkommen, wie meine Gespielinnen, die im Findelhaus starben oder als abgerackerte, stumpfsinnige Proletarierfrauen zugrunde gingen. Ich bin nicht im Dreck der Vororte erstickt. Ich habe mir eine schöne Bildung erworben, die ich nur einzig und allein der Hurerei verdanke, denn diese war es, die mich in Verkehr mit vornehmen und gelehrten Männern brachte. Ich habe mich aufklären lassen und gefunden, daß wir armen, niedrig geborenen Weiber nicht so viel Schuld haben, als man uns einreden möchte. Ich habe die Welt gesehen und meinen Gesichtskreis erweitert, und alles das verdanke ich meinem Lebenswandel, den man einen »lasterhaften« nennt. Wenn ich meine Schicksale jetzt aufschreibe, so tue ich das nur, die Stunden meiner Einsamkeit damit zu kürzen, und was mir jetzt abgeht, aus der Erinnerung wenigstens herbeizuschaffen. Ich halte das für besser als bußfertige Erbauungsstunden, die meinem Pfarrer wohl gefielen, die mir aber nicht zu Herzen gingen und mir nur eine grenzenlose Langeweile bereiten würden. Auch finde ich, daß der Lebensgang von Meinesgleichen nirgends aufgeschrieben steht. Die Bücher, die ich danach durchsucht habe, erzählen nichts davon, und es wäre vielleicht doch gut, wenn die vornehmen und reichen Herren, die sich an uns ergötzen, die uns locken und sich von uns alle unmöglichen Dinge aufbinden lassen, einmal erfahren würden, wie es in einem jener Mädchen aussieht, die sie so brünstig in ihre Arme schließen, woher es stammt, was es erlebt hat, und was es denkt.

  • av Heinrich Marschner
    385,-

    Weitgewölbte Höhle im tiefsten Grund der Erde, welche Eingänge zu mehreren Seitenhöhlen zeigt, von rötlich-trübem Licht erhellt. Scharfgeklüftete Wände von Bergkrystall starren bis an die Decke der Wölbung; aus ihrem Grunde sprudeln silberne Bergwässer hervor. Im Hintergrunde zieht sich seitlich ein Weg über die zackigen Felsabsätze in bedeutender Höhe bis zu einer Höhlenöffnung hinauf, durch welche ein bleicher Tagesschimmer hereinfällt. Ein erhöhter Felsenthron befindet sich in der Mitte der Höhle.

  • av Friedrich Glauser
    329,-

  • av Gotthold Ephraim Lessing
    329,-

    Der Freigeist ist ein 1749 von Gotthold Ephraim Lessing verfasstes Lustspiel in fünf Aufzügen. Das Jugendwerk Lessings handelt vom Freigeist Adrast und dem protestantischen Geistlichen Theophan, die um die Liebe der Schwestern Juliane und Henriette werben. Durch diesen Konkurrenzkampf und aufgrund der Vorurteile, die Adrast gegenüber Geistlichen hat, kommt es zu einem Konflikt, doch in der Freundschaft und in der Liebe finden die Gegensätze am Ende zueinander: Geist und Herz, Witz und Ernsthaftigkeit.

  • av Georg Friedrich Daumer
    385,-

    Das hier erscheinende Werk besteht, was seinen hauptsächlichsten und interessevollsten Inhalt betrifft, aus einer Sammlung und Auswahl von Gedichten persischen Ursprungs und Charakters, welche den Zweck hat, die auf dem Gipfel ihrer Entwicklung stehende orientalische Poesie in unserem heimathlichen Sprachelemente so treu, wahr und wesenhaft, zugleich aber auch so zwanglos, verständlich und genießbar, als möglich, abzuspiegeln, und welche, um das, was sie ist und sein will, sogleich entschieden kund zu thun, den Namen des großen Geistes, der die poetische Kunst und Weltanschauung des Orientes bis zu jener bewundernswürdigen Höhe gesteigert, und der nicht nur als Dichter im engeren Sinne des Wortes, sondern auch als Denker und Polemiker von der größten Bedeutung ist, an ihrer Spitze trägt. Keinem unserer Leser wird dieser Name völlig unbekannt sein; da aber, wie jetzt noch die Sachen stehen, eine nähere historische Bekanntschaft mit der in Rede stehenden eminenten Erscheinung nur bei sehr wenigen vorhanden sein dürfte, und eine solche in Beziehung auf Verständniß, Genuß und Würdigung dieser Liedersammlung doch nicht wohl zu entbehren ist, so werden folgende vorläufige Notizen nicht überflüssig sein.

  • av Paul Zech
    265,-

    Eine halbe Stunde weit von der großen Stadt, deren Türme, Gasometer und Riesenschornsteine aus dem gelbgrauen Nebel wie Köpfe langsam Ertrinkender sich emporquälen, liegt die Gewerkschaft ¿Frisch auf¿. Mitten im Grün flacher Weideflächen und bis zum Rand der pastellhaften Kurve brauner Äcker. Aufrecht und starr wie eine starkbefestigte Insel. Sie bleckt wie alle diese klobigen Tempel Vulkans bissig unnahbar aus den Umzäunungen.Braune, mächtige Eichenbohlen stehn riesenhaft verkettet. An den vier Enden erheben sich schmiedeeiserne Tore mit spitzen Zacken auf den Häuptern; martialische Landsknechte.Aus der Umzäunung ragen drohend die Fördergerüste empor: Phantastische Wurfmaschinen mit großen, flinkkreisenden Rädern; darüber Seile gleiten, welche die Geschosse auf- und niederheben. Die ringförmige Straße ist wie ein Graben vertieft. Schienenstränge gleißen darin wie dünne halbversiegte Wasserrillen. Die Lastwagen schaukeln wie Boote vorüber; alte vorsintflutliche Kasten.Jenseits der Straße ragen die Halden.Das sind die Forts. Regelrechte Gebirge mit ausgewaschenen Höhlen, verwitterten Kanten und schroffen Kämmen. Sie sind keine dreißig Meter hoch. Aber mit finsteren Mienen bewachen sie die Gewerkschaft wie riesige Fleischerhunde, weißer Geifer quillt aus den aufgesperrten Rachen. Dann und wann verschlingen sie ein paar Kinder, die, klein wie Vögel mit spitzen Schnäbeln, auf ihren Häuptern herumstelzen und aus dem struppigen Gesträhn kleine Kohlenstückchen in Säcke sammeln.

  • av Marie Ebner Von Eschenbach
    329,-

    Dietrich Brand entstammte einer uralten angesehenen Kaufmannsfamilie. Seit fast einem Jahrhundert bestand das Rohseidengeschäft Brand & Co. in Ehren auf dem Wiener Platze. Es hatte seine Begründer und ihre nächsten Nachfolger reich gemacht und trotz der Ungunst der Verhältnisse in den letzten Decennien keinen Rückgang erfahren. Diesen Erfolg verdankte das Haus der Tüchtigkeit seines Chefs, und Niemand zweifelte, daß sein willensstarker und energischer Sohn sein Nachfolger werden würde. Durch lange Zeit blieb das streng, sogar vor einander bewahrte Geheimniß seiner Eltern: Dietrich zeigt zum Kaufmannsstande wenig Lust und Talent.Trotzdem war es ein Tag des Entsetzens für sie, als er kam und ihnen seinen unerschütterlichen Entschluß kund that, nichts anderes zu werden, als wozu er sich im Innersten berufen fühlte, Soldat.Warum Soldat, um Gotteswillen? Warum nicht Beamter oder Landwirth, wenn schon durchaus nicht Kaufmann? ¿ Ja, weil er dazu beitragen wollte, die außer Rand und Band gerathenen Menschen wieder an Zucht zu gewöhnen. Weil er erziehen wollte, wie er von klein auf gethan. Das mußten die Eltern gelten lassen. An dem Hunde und Papagei seiner Mutter, an den Tauben und Spatzen, die er mit Weißbrotkrumen auf den Fenstersims lockte, an Allen hatte er ¿ und mit Glück ¿ erzogen. Im Sommer, wenn die Familie in ihrer Villa in Neuwaldegg Aufenthalt nahm, kamen die Kinder dran. Da war er immer von einem Trupp umgeben, den er commandirte und der ihm gehorchte, weil es sich von selbst versteht, daß man dem Dietrich Brand gehorcht.Dem Vater wollte das Befehlshaberische im Wesen seines Sohnes nicht gefallen: »Aus Dir wird einmal ein Schulmeister,« sprach er zu ihm.»Nicht ein Schulmeister, ein General,« antwortete Dietrich.

  • av Hanns Heinz Ewers
    329,-

    Ich habe, als ich vor einigen Monaten von meiner Indienreise zurückkehrte, in einer ganzen Reihe deutscher Städte Vorträge gehalten. Mit Lichtbildern natürlich ¿ ohne die geht's ja nicht mehr. Ich sagte zu Beginn meines Vortrages ¿ es war immer derselbe, und er hing mir bald genug zum Halse heraus ¿ den verehrten Damen und Herren, daß ich durchaus nicht deshalb mich auf das Podium stelle, weil ich mich so gerne reden höre, auch nicht deshalb, weil ich der Ansicht sei, nun endlich den mystisch-magischen Schleier, der über dem Wunderlande Indien liege, lüften zu können. Sondern daß ich das nur aus dem recht prosaischen Grunde tue, weil mir dieses Geplauder Geld eintrage ... Dann lachten die Leute. Sie hielten das für einen guten Witz. Wenn sie nur wüßten, wie bitter ernst es mir war! Ich benutzte eben, recht kaufmännisch und gemein, die günstige Kombination, daß gerade der deutsche Kronprinz auch in Indien herumreiste, und daß also Indien »aktuell« war. Oder vielmehr: die Konzertdirektion, die mich für meine Vortragsreise engagierte, benutzte diese Aktualität ¿ ich selbst kann nicht einmal dieses Verdienst für mich in Anspruch nehmen. Ich tat eigentlich nichts ¿ als für das Geld, das ich bekam, mich ein paar Wochen lang Abend für Abend zu prostituieren. Mein Herr Konzertdirektor, Gott segne ihn, war damit recht zufrieden, weil es ihm Geld einbrachte, und mein Herr Verleger, Gott schütze ihn gleichfalls, war nicht minder zufrieden, weil ja doch diese Vortragsreise notwendigerweise auch für meine Bücher ein wenig Reklame machen mußte.

  • av Adolph Freiherr Von Knigge
    385,-

    Ich überreiche hier dem hochgeneigten Leser doch sage ich das nicht etwa, um mich zu rühmen ein äußerst interessantes Werk. Ohne die Wahrheit und Bescheidenheit zu verleugnen, von welchen die ältern und neuern Reisebeschreiber und alle statistischen und politischen Schriftsteller sich so ungern zu entfernen pflegen, kann ich mit Recht behaupten, es werde Ihnen ein solches Buch noch gar nicht vorgekommen sein. Sie finden darin nicht etwa Beschreibungen von längst und oft beschriebnen Städten und Gegenden; nicht etwa unterwegens in Wirtshäusern und andern unbedeutenden Gesellschaften aufgesammelte Anekdoten; nicht etwa ärgerliche Nachrichten und falsche Schilderungen von der sittlichen und politischen Verfassung gewisser Städte und Länder, in dem Umgange mit unzufriednen, unruhigen Köpfen aufgeschnappt und ohne weitre Untersuchung nacherzählt; nicht etwa einseitige Urteile über Menschen und Weltbegebenheiten, nach gewissen Lieblingsideen und herrschenden Vorurteilen gemodelt oder mit den freien Mahlzeiten in Verhältnis gesetzt, die dem Reisebeschreiber in besagten Städten sind gereicht worden; noch verliebte Abenteuer, kleine bunte Bilderchen von empfindsamen Szenen, und was dergleichen Materialien mehr sind, woraus unsre lieben Landsleute und Nachbarn ihre Reisebeschreibungen zusammensetzen: nein! ich liefre Ihnen die Beschreibung eines großen, wichtigen, bis jetzt fast gänzlich unbekannt gewesenen Reichs in Afrika, von welchem diejenigen, die bis auf den heutigen Tag darüber geschrieben (wie Sie aus meiner so glaubwürdigen Erzählung sehen werden), ganz falsche Nachrichten gegeben haben; zugleich aber auch enthält mein Buch die Erzählung einer höchst merkwürdigen Revolution, welche in diesem Reiche, durch mich und meinen Herrn Vetter, den jetzigen Herrn Notarius Wurmbrand in Bopfingen, ist bewirkt worden.

  • av Rainer Maria Rilke
    265,-

    LARENOPFER IM ALTEN HAUSEIm alten Hause; vor mir frei seh ich ganz Prag in weiter Runde; tief unten geht die Dämmerstunde mit lautlos leisem Schritt vorbei.Die Stadt verschwimmt wie hinter Glas. Nur hoch, wie ein behelmter Hüne, ragt klar vor mir die grünspangrüne Turmkuppel von Sankt Nikolas.Schon blinzelt da und dort ein Licht fern auf im schwülen Stadtgebrause.¿ Mir ist, daß in dem alten Hause jetzt eine Stimme "Amen" spricht.AUF DER KLEINSEITEAlte Häuser, steilgegiebelt, hohe Türme voll Gebimmel,¿ in die engen Höfe liebelt nur ein winzig Stückchen Himmel.Und auf jedem Treppenpflocke müde lächelnd¿Amoretten; hoch am Dache um barocke Vasen rieseln Rosenketten.Spinnverwoben ist die Pforte dort. Verstohlen liest die Sonne die geheimnisvollen Worte unter einer Steinmadonne.

  • av Wilhelmine Von Hillern
    335

    Tief unten durchs Ötztal zog ein fremder Wanderer. Oben in Adlershöhe über ihm am schwindelnden Abhang stand eine Mädchengestalt, von der Tiefe heraufgesehen nicht größer als eine Alpenrose, aber doch scharf sich abzeichnend vom lichtblauen Himmel und den leuchtenden Eisspitzen der Ferner. Fest und ruhig stand sie da, wie auch der Höhenwind an ihr riß und zerrte, und schaute nieder schwindellos in die Tiefe, wo die Ache brausend durch die Schlucht stürzte und ein schräger Sonnenstrahl in ihrem feinen Sprühregen schimmernde Prismen an die Felswand malte. Auch sie sah winzig klein den Wanderer und seinen Führer dahinziehen über den schmalen Steg, der in Turmeshöhe über die Ache führte und von da oben einem Strohhalm glich. Sie hörte nicht, was die beiden sprachen, denn aus der Tiefe drang kein Laut herauf als das donnernde Brausen des Wassers. Sie wurde nicht gewahr, daß der Führer, ein schmucker Gemsjäger, drohend den Arm erhob, zu ihr hinauf deutete und zu dem Fremden sagte: »Das is g'wiß die Geier-Wally, die dort oben steht, denn auf den schmalen Vorsprung, so nah an n' Abgrund, traut sich kei andres Madel; schauen's, ma meint, der Wind müßt' sie 'runterwehen, aber die tut immer's Gegenteil von dem, was jeder vernünftige Christenmensch tut.«

  • av Alma Johanna Koenig
    265,-

    Der Schmied stand mit weitgespreizten Beinen da, hielt ein funkensprühendes Stück Eisen mit der Feuerzange auf dem Amboß fest und hämmerte darauf los, daß es hallte. ¿ Sein weißblondes, wirres Haar fiel ihm bei jedem Schlag schwer in die Stirne, und sein Schatten tanzte wunderlich über die rußige Wand.Ein kaum sechzehnjähriger Knabe saß beim Herd und hielt die Hände gegen die durchscheinende Flamme. ¿ »Euer Gnaden« nannten ihn die Bauern und »allergnädigster Herr«, denn er war der Erbe des Schlosses am Berg, des Waldes und der Felder ringsum. Aber der betrunkene Hofmeister nannte ihn »Nichtstuer« und »Hundesohn« und sperrte den Knaben ein, wenn er sich im Katzenjammer der eigenen versäumten Pflichten bewußt ward und der Zögling eine jählings eingeleitete Prüfung nicht bestanden hatte.

  • av Frederike Henriette Marie Kraze
    329,-

    Als Elsalill Jeß ein ganz kleines Mädchen war, hatte sie ein sonderbares Erlebnis. Jemand kam mitten in der Nacht und nahm ihr das Herz heraus. Er machte es auf wie die kleine goldene Kapsel, die sie um den Hals trug, und setzte ihr einen Cherub hinein. Wer das tat, konnte sie nicht sehen. Sie fühlte nur eine große, gute Hand.Am nächsten Tage saß Näh-Tine bei Deichgraf Jeß in der Kinderstube und flickte. »Ist in deinem Herzen ein Cherub?« fragte Elsalill.»Chotte dochen, das Kind!« Näh-Tine, die sehr klein war, hüpfte hoch auf ihrem Kinderstühlchen. Sie faßte an die oberste ihrer drei Mützen, die sie immer aufhatte seit der Sache mit der Fledermaus. Nein, von einem Cherub im Herzen hatte sie niemals gehört.Da wußte Elsalill, daß sie etwas ganz Besonderes hatte. Sie sagte zu niemanden ein Wort darüber.Der Cherub in ihrem Herzen war in seine Flügel eingeschlagen wie ein Schmetterling, den sie im Frühling aus der kleinen, glänzenden Puppe herauskriechen sah. Wenn er die unteren Flügel entfaltete, schien es Elsalill, als ob sie zu ihren Schultern herauswüchsen. Dann lief sie so schnell, als flöge sie in ihre Heimat. Die oberen hatte er noch nie entfaltet. Manchmal zitterten sie, dann wuchs Elsalills Herz, daß es ihr fast weh tat. Sie mußte die Hand darauf drücken. Wenn Frau Jeß ihre kleine Tochter dann gerade ansah, gab sie ihr jedesmal einen Kuß.

  • av Ludwig Thoma
    329,-

    Das Theaterstück in drei Akten handelt von dem Besuch des Bürgermeisters Friedrich Rehbein des fiktiven Ortes Dornstein beim zuständigen Minister in München. Grund ist die geplante Trassenführung der neu zu bauenden Lokalbahn und der dafür benötigte Bahnhof in Dornstein. Die geplante Trassenführung und der geplante Bauort des Bahnhofes weit außerhalb des Ortes werden kritisiert. Der Garten des Brauereibesitzers Schweigel, ebenfalls zugleich Gemeindebevollmächtigter, wird durch die Bahntrasse zerschnitten.Der Bürgermeister behauptet nach seiner Rückkehr von der Audienz beim Minister einigen Bürgern, manche zugleich Gemeindebevollmächtigte, und dem anwesenden Zeitungsredakteur Heitzinger gegenüber, dem Minister ordentlich die Meinung gesagt zu haben, und wird dafür zuerst belobigt und am Abend des Tages durch Lobbekundungen und ein Standkonzert der Liedertafel geehrt.Der Zeitungsredakteur Heitzinger berichtet hierüber am nächsten Tag etwas übertrieben und im Nachgang bekommen die Bürger und manche Gemeindebevollmächtigten Furcht davor, bei den staatlichen Organen in Misskredit zu fallen. Ebenfalls der auserwählte Wunschschwiegersohn Dr. Behringer, Amtsrichter und damit Beamter, zieht sich von der Familie des Bürgermeisters daraufhin zurück.

  • av Hermann Heiberg
    335

    Endlich, nach langer, heißstaubiger Fahrt hielt die Postkutsche, und mit den rauh betonten Worten: »Hier geht's nach Schloß Rankholm ¿« öffnete der Schwager den Wagenschlag und bedeutete einem darin sitzenden Herrn, daß er ansteigen müsse. Und während dieser, ein junger, vornehm ansehender Mann seiner Aufforderung folgte, wandte sich derselbe Postillon zu dem Gepäckkasten, riß des Reisenden Koffer heraus, stieß ihn unsanft auf den Erdboden und ließ ihn dort liegen. Und als der Fahrgast, Graf Axel Dehn, ein Wort über Wegrichtung und Weiterbeförderung seines Gepäcks hinwarf, setzte er statt zu antworten, die Finger an den Mund und ließ in der Richtung eines von Knicken eingefaßten Seitenweges dreimal hintereinander einen scharfschrillen Pfiff ertönen. Alsbald erschien ein alter, gebückt gehender Mann oben an der Biegung des Pfades, erhob mit phlegmatischer Bewegung die Hand zum Zeichen, daß er gehört habe, und näherte sich mit derselben Gemächlichkeit dem seiner Wartenden.

  • av Artur Landsberger
    335

    Frau Käte lag in einem Morgenkleid aus rosafarbenem Chinakrepp auf der Veranda ihrer Tiergartenvilla und las. Vor der Chaiselongue stand ein kleiner runder Tisch, auf dessen mattgrau seidenem Perser eine lila Schachtel mit Zigaretten lag. Zwischen Tisch und Chaiselongue saß Lori, die deutsche Schäferhündin aus dem Stamm Tuaillons, spitzte die Ohren und ließ kein Auge von der Tür, die in den Garten führte. Plötzlich sprang Lori auf, öffnete sich die Tür und stürzte die kleine Treppe hinunter in den Garten. Käte sah von ihrem Buch auf und lächelte, als sie im Kies die Tritte ihres Mannes hörte. Sie setzte sich auf und rief freudig:»Hallo!«»Liebling!« klang es zurück. Die Schritte wurden lauter und schneller. Lori kläffte vor Freude hell auf; und wenige Augenblicke später stand Paul vor seiner Frau. Er küßte ihr erst die Hand, die sie ihm entgegenstreckte, beugte sich dann über sie und schloß sie in die Arme.

  • av Georg Herwegh
    385,-

    O Ritter, toter Ritter, Leg' deine Lanze ein! Sie soll in tausend Splitter Von mir zertrümmert sein. Heran auf deinem Rappen, Du bist ein arger Schalk, Trotz Knappen und trotz Wappen, Trotz Falk und Katafalk! Ich steh' nicht bei dem Trosse, Der räuchernd vor dir schweigt, Weil du ein Herz für Rosse Und fürs Kamel gezeigt; Baschkire oder Mandschu Was schiert mich deine Welt? Ich schleudre meinen Handschuh Dir in dein ödes Zelt. Dem Reich der Mamelucken Weissagst du Auferstehn, Und sähest ohne Zucken Dein Vaterland vergehn; Doch wiegtest unter Palmen Du dein Prophetenhaupt, Wenn nicht aus unsern Halmen Du erst dein Gold geraubt? Du steuerst nun so lange Im Weltmeer aus und ein, Und ward es nie dir bange, Daß du so klein, so klein? Ist er dir nie erschienen, Der Fürst von Ithaka, Wenn deine Sündermienen In seinem Reich er sah?

  • av Oswald Levett
    329,-

    Das Geheimnis ist der Liebling der Geschichte. Dunkles Geschehen, rätselhafte Menschen sind immer wieder Gegenstand historischer Betrachtung, poetischer Gestaltung. Caspar Hauser, Demetrius, Heinrich von Plauen, der falsche Waldemar ¿ und wie sie alle heißen mögen, die Geheimnisvollen. Doch in dem wohlbestellten Felde klafft noch Brachland; denn jede Galerie der Seltsamkeiten weist eine bemerkenswerte Lücke. Ich meine jenen Mann, den alte Chroniken »den Frömbden von Ansbach« nennen. Soviel ich weiß, sind es drei Quellen, die ihn erwähnen: eine »Relation aller Fürnemen vnd gedenckwürdigen Historien / so sich hin vnd wieder in Hoch- vnd Nieder-Teutschland verlauffen vnd zugetragen«, also eine Zeitung aus Köln; die Chronik des Stadtschreibers von Ansbach und eine Handschrift des Klosters Oldisleben. Sie alle drei berichten übereinstimmend: Am andern Montag nach Peter und Paul das war am 9. Juli des Jahres 1632, erschien plötzlich in dem Hause eines Ratsherrn von Ansbach ein Mann, den niemand zuvor eintreten, den überhaupt niemand weit und breit je zuvor gesehen hatte. Seine Tracht war völlig unbekannt, nicht nur in Deutschland sondern auch in fremden Ländern. Die Sprache, die er redete, glich sie auch der deutschen, klang fremd und war zum großen Teile unverständlich. Der Mann behauptete, er stamme aus dem neunzehnten Jahrhundert, habe in dieser Zeit gelebt bis zum Jahre 1906 und sei nun rückversetzt worden. Des Dreißigjährigen Krieges Dauer und Ausgang und alle großen Weltbegebenheiten sagte er aufs genaueste voraus. Auch baute er Maschinen, die mächtige Wunder wirkten. Rätselhaft wie sein Erscheinen war sein Ende und grauenvoll.

  • av Alice Berend
    329,-

    Man sagt, daß Steine nicht reden können. Blumen stumm sind. Baum und Sträucher nichts sagen. Ich glaube das nicht. Wer sommertags vom Staub der Landstraße durch das schmiedeiserne Gitter auf die weiten Rasenflächen sah, wo ich meine ersten Tage vertummelte, mußte denken, daß man es hier gut hatte. Hier im grünen Schatten kühlatmender Stille. Schmale Wege durchschnitten den samtnen Grasteppich. Jeden Morgen frisch geharkt, befreit von jedem spitzen Stein. Umrahmt von Blumen und Gesträuch. Die nicht der wehende Wind aus Laune oder Zufall dorthin gebracht. Sie waren von Rang und hohem Geblüt. Trugen ihre Visitenkarte im Knopfloch ihres Blütenrocks. Mit Unbekannten verkehrte man hier nicht. Alle diese Wege, einen Stern in den Erdboden schneidend, führten zu einem weißen Haus. Mondkühl silberte es aus dunklem Grün. Am heißen Mittag wie vor Sonnenaufgang. Seine Schattenseite umrankten Rosen. Neben dem großen Portal standen blühende Oleander in Reih und Glied wie Soldaten. Vorübergehende nannten dies Haus: Die Schachtel der Geborgenheit. Wer es nicht wußte, konnte von einem kleinen Kupferschild ablesen, daß hier Senator Eberhaus wohnte. Ein andres Schild gab kund, daß man hier Mitglied des Armenvereins war. Es ersuchte Bettler, sich nicht unnütz zu bemühen und warnte vor den Hunden. Diese Hunde waren meine Mutter und ich. Meine Mutter hieß Lonni. Sie stammte aus dem Geschlecht der Dobermann. Ihr Stammbaum hing eingerahmt im Jagdzimmer des Herrn Senators. Es gab niemanden in ihrer Familie, der nicht öffentliche Auszeichnungen aufzuweisen hatte. Auch meine Mutter selbst trug mehrere Med

  • av Eugenie Marlitt
    385,-

    Na, jetzt sag mir nur um Gotteswillen, wo willst du eigentlich hin, Hellwig?«»Direkt nach X., wenn du erlaubst!« klang es halb trotzig, halb spöttisch zurück.»Aber dahin geht es doch in seinem ganzen Leben nicht über eine Anhöhe! ... Du bist nicht gescheit, Hellwig ... Heda, ich will aussteigen! Ich habe durchaus keine Lust, mich umwerfen zu lassen und meine heilen Knochen einzubüßen wirst du wohl halten?«»Umwerfen? Ich? ... I, das wäre doch das erste Mal in meinem Leben« wollte er vermutlich sagen, aber ein entsetzlicher Krach erfolgte, und mit demselben verstummten die Lippen des Sprechenden wie die eines Toten. Das Schnauben und Stampfen eines Pferdes wurde für einen Augenblick hörbar; dann stand das Tier auf seinen vier Hufen und jagte wie rasend querfeldein.»Na, da haben wir die Bescherung!« brummte endlich der erste Sprecher, indem er sich auf dem nassen, frisch gepflügten Ackerfelde aufsetzte. »He, Hellwig, Böhm, seid ihr noch am Leben?«»Ja,« rief Hellwig nicht weit von ihm und tastete suchend auf den triefenden Erdschollen nach seiner Perücke. Alles Selbstvertrauen, aller Spott waren wie weggeblasen von dieser schwachen Stimme. Auch das dritte Opfer versuchte es zunächst mit einer Bewegung auf allen vieren, wobei es entsetzlich fluchte und stöhnte; denn seine gewaltige Korpulenz fühlte sich unwiderstehlich zur Mutter Erde hingezogen. Endlich war die edle Stellung, die den Menschen als die bevorzugteste Kreatur in Gottes weiter Schöpfung kennzeichnet, wiedergewonnen; die drei Gefallenen standen auf ihren Füßen und besannen sich, was eigentlich geschehen sei, und was nun geschehen müsse.

  • av Karl Henckell
    385,-

    Ruft das dichterische Werk des Lebenden nach einleitendem Wort und selbstbiographischen Daten? Hat nicht seine eigentliche Existenz ihren annähernd wesensgemäßen Ausdruck gerade in den mannigfaltigen Versschöpfungen vieler Jahre gefunden, aus deren geschlossener Gliederung die folgenden Bände sich wie von selbst zu einem rhythmischen Bilde seiner Natur und seines Werdeganges gestalteten? Ganz gewiß, für Aufnahme und Wirkung dieser meiner, im engeren und weiteren Sinne, lyrischen Lebensbekenntnisse wäre kaum erforderlich, eine Skizze der äußeren Vorgänge und Umstände voranzuschicken, in denen sich von der Geburt bis zum gegenwärtigen Tage mein Dasein auch sonst bezeugt und abgespielt hat. Was einmal irgendwie Kunst ward, trägt ja immer den Führer in sich, der auf jede Frage die feinste und gültigste Antwort gibt.Wenn ich beim Überblicken meiner bisherigen dichterischen Ernte, wie sie in der Scheuer dieser Ausgabe geborgen ward, mich gleichwohl veranlaßt fühle, hier in aller Kürze die Kurve meines Lebens nochmals zu zeichnen, so geschieht das vor allem im Hinblick auf einige, wie ich glaube, besonders bedeutsame Momente, die sich in der Laufbahn eines deutschen Dichters meiner Art und in der Geschichte seines Werkes als charakteristisch für unsere Zeit und für mich selbst offenbaren.

  • av Adolf von Wilbrandt
    385,-

    Ihr seid es auch. Hier soll der S c h a k a l hausen, nicht der Mensch; Hier, wo Palmyra wie ein grünes Pünktlein Im gelben Sandmeer liegt, die Berge kahl Und öd sind wie der ewig leere Himmel. Zeig mir doch Schönes, mein Apelles, sag' ich, Ein Stückchen Paradies; hier sterb' ich sonst! Was thut er? In die Bergschlucht führt er mich, Wo wie versteinte Riesen, plump und düster, Die Gräbertürme stehn; die Totenstadt Der Palmyrener! Das ist euer Schönstes, Die Weide eurer Augen! O mein Rom! O Bajae! O ich Närrin!

Gör som tusentals andra bokälskare

Prenumerera på vårt nyhetsbrev för att få fantastiska erbjudanden och inspiration för din nästa läsning.